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Vertrauen in sich und die Welt wieder finden

Anna (w, 35) aus Schweiz: Vor 10 jahren hat alles angefangen. Ein suizid einer bekannten und die scheidung meiner eltern waren der anfang meiner psychischen probleme.

Ich habe phasen in denen ich menthal die türe zu meiner vergangenheit öffne. Meist geht es mir in diesen phasen sehr gut. Ich mache die türe auf zu all den emotionen und schaue, wieviel ich ertrage bevor ich wieder in ein tief falle. Meist kann ich die türe gut wieder schliessen und alles ist ok. Es gibtjedoch auch phasen da übermahnen mich meine alten emotionen. Ich transportiere alte gefühle in mein jetziges leben. Analysiere meine beziehung, hinterfrage jeden satz der zu mir gesprochen wird. Frage mich ob meine liebe für meine kinder und meinen mann ausreicht. Wenn ich mit meinen kindern oder meinem mann zusammen bin und ich den moment nicht bewusst geniesse, studiere ich ob ich zu wenig lieben kann und ob bald alles vorbei ist...die beziehung zu mann und kindern. Ich ziehe auch parallen zu der beziehung meiner eltern, dort habe ich nie gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Deswegen analysiere ich die beziehung zu meinem mann umd meine emotionen zu tode. In diesen mehrtägigen phasen währe ich am liebsten alleine. Ich versuche mich dann immer aus dem loch zu kämpfen. Bis jetzt ist es mir immer gelungen. Aber die phasen zerren an meiner energie. Was kann ich tun damit ich besser klar komme?

Liebe grüsse

Anna

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Anna,

vielen Dank für Ihre Offenheit und Ihr Vertrauen.

Ich kann gut verstehen, dass der Suizid der Bekannten und die Scheidung Ihrer Eltern Sie erst einmal in eine Krise gestürzt haben und stark verunsichert haben. Ihr Vertrauen in Ihre Wahrnehmung und Ihre Gefühle hat dadurch gelitten. Sie hinterfragen seitdem alles und verunsichern sich dadurch nur noch mehr. Sie hinterfragen viel zu viel und machen sich dadurch Probleme, die gar nicht da sind, vielleicht irgendwann mal sein könnten.

Die Sicherheit, dass so etwas nie oder nie wieder passiert kann Ihnen keiner geben. Auch Ihr Nachdenken darüber kann daran nichts ändern. Im Gegenteil, durch Sorgengedanken und sich darin zu verstricken ziehen Sie es eher an, dass so etwas passiert, da Sie dadurch zu viel in möglichen Zukünften sind und zu wenig im Hier und Jetzt. Sie verunsichern sich dadurch nur und bringen sich in negative Gefühlstiefs. Je mehr Aufmerksamkeit Sie auf mögliche negative Dinge richten, desto größer und bedeutender werden diese dadurch für Sie. Damit ziehen Sie sich nur runter und verschwenden Energie an etwas, was nicht jetzt real ist. Es bringt Ihnen nicht, sich in diese Gedanken zu begeben, es bringt Sie nicht weiter. Sie machen sich über etwas Gedanken, verschwenden dafür Energie, was zu großer Wahrscheinlichkeit nie passieren wird. Falls es passiert müssen Sie sowieso damit umgehen und dann ist noch genug Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Dann hätten Sie sich aber schon die eigentlich schöne Zeit davor mit negativen Gedanken verdorben. Das bringt Ihnen nichts, verursacht nur negative Gefühle und noch mehr negative Gedanken und kostet Energie.

Sie denken und Hinterfragen viel zu viel, was Sie davon abhält zu leben und zu genießen. Sie haben das schon selbst impliziert „Wenn ich mit meinen kindern oder meinem mann zusammen bin und ich den moment nicht bewusst geniesse, …“ . Darin liegt auch die Lösung, im Moment bleiben und bewusst genießen. Hören Sie auf alles zu sehr zu hinterfragen und zu bedenken, v.a. Dinge, auf die Sie keinen Einfluss haben. Schlimme und unerwartete Ereignisse erschüttern das Vertrauen in die Welt und in sich. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihr Vertrauen wieder aufbauen und das negative Denken aktiv Stoppen. Üben Sie, Ihre Gedanken mehr zu lenken, auf das was jetzt ist und jetzt gut ist.

Eine Therapie könnte Ihnen dabei helfen, auch das Geschehene zu verarbeiten.

Verwenden Sie die Zeit und Energie fürs Hinterfragen und Sorgen machen für sich, sich etwas Gutes zu tun und für Dinge, die Sie und Ihr Vertrauen stärken. Stoppen Sie die Sorgengedanken und ersetzen Sie durch positive Sätze, welche Ihr Vertrauen aufbauen und stärken. Sagen Sie sich diese immer wieder Mantra-artig. Lenken Sie Ihre Gedanken immer wieder zurück ins Hier und Jetzt.

Ich würde Ihnen raten, das ganze mit einem Therapeuten anzusprechen und aufzuarbeiten, das Sie das schon recht lange beschäftigt.

Ich hoffe die Tipps und Anregungen konnten Ihnen etwas weiterhelfen! Über eine Rückmeldung und Bewertung von Ihnen würde ich mich freuen.

Falls Sie noch mehr Beratung oder Unterstützung möchten, ich biete auch Therapie und Beratung über Skype an. Sie können einen Termin mit mir vereinbaren.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und dass Sie einen guten Weg finden aus den Tiefs!

Alles Gute und herzliche Grüße,
Stephanie Neuwald
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen dank für die ausführliche nachricht und die aufbauenden worte. Ich werde das mit den mantras umsetzem





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