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Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie?

Nicki (w, 39) aus Kolbermoor: Hallo!
Ja, Sie haben trotz weniger Angaben meinerseits vollkommen Recht!
Die Persönlichkeitsstörung führt eher zur beziehungsunfähigkeit, dies ist mir auch klar. Aber jetzt stoße ich immer nur auf Menschen die selber unfähig sind. Der Auslöser führt also weniger von mir her. Ich bin in Therapie, Tiefenpsychologie. Also, weniger Zeit für aktuelle Geschehnisse. Und wenn ich mir Ihre Antwort durch den Kopf gehen lasse, sagt mir dies wohl ich müsste wieder in die Verhaltenstherapie :-) oder beides??!! Dennoch, Ihr Rat einen Teil meiner Verletzung wieder zurück zu geben, ist enorm hilfreich für mich. JA!!! dies werde ich üben müssen. Ich will Menschen nicht verletzen und übersehe dabei nicht selber laut 'STOP' zu rufen...habe auch extrem Angst als schwach dazustehen. Dies ist wohl mein Fehler. Damit schade ich mir wohl selber...

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Nicki,

in der Tiefenpsychologie geht es darum, dass Sie die inneren Antriebe und Ursachen Ihrer Schwierigkeiten erkennen. Da dürfte Ihr starker Intellekt enorm hilfreich sein. Es geht aber auch darum, welche schlauen Maßnahmen Ihr Unbewusstes nutzt, um ihnen einige wichtige Erkenntnisse vorzuenthalten. Es könnte z.B. sein, dass Sie mit Ihrer eigenen Beziehungsgestaltung konfrontiert sind als Sie vielleicht auf den ersten Blick glauben, wenn sie anderen eine Beziehungsunfähigkeit zuschreiben.

Ich denke, Sie werden einen enormen Gewinn von Ihrer Therapie haben, wenn Sie die Themen, so wie Sie es hier tun, in der Therapiestunde aufgreifen. Letztlich sind Sie doch diejenige, die in der Therapie voranschreitet und damit die Themen vorgibt. Warum sollten das keine aktuellen Themen sein, die ihren Spiegel in der Vergangenheit haben.

Nun zu Ihrer Frage: Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie können sich nicht ergänzen. Das ist bereits gut untersucht und ist daher in den Richtlinien von Krankenkassen und Ärzten als gemeinsames Vorgehen ausgeschlossen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihnen die Tiefenpsychologie nicht liegt, könnten Sie versuchen zu wechseln. Es könnte aber sein, dass dieses Umschwenken nur ein weiterer gemeiner Versuch Ihres unbewussten Denkens ist, Ihren Fortschritt ein wenig zu verlangsamen oder sogar aufhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten darüber. Das ist völlig normal und eher ein Zeichen dafür, dass Sie gut vorankommen.

Die Entscheidung für eine Therapierichtung hat übrigens nichts damit zu tun, wie Sie sich im Alltag verhalten wollen. Denn das ist Ihre Entscheidung. Wenn Sie also STOP sagen wollen, tun Sie das, und wenn Sie anderen klarmachen wollen, was Sie verletzt, tun Sie es auch. Es geht bei der Frage der Therapieform eher darum, wie Sie Ihrem Gehirn klarmachen, wo Sie hin wollen. Und Ihr Gehirn mag es – wie alle anderen auch – wenn Sie ihm klare unmissverständliche Botschaften schicken. Das ist der Grund. Dabei könnten Sie sehr davon profitieren, wenn Sie die Ängste ansprechen, die im Zusammenhang mit solchen Alltagssitationen entstehen.

Für Ihre weiteren Gespräche und Entscheidungen wünsche ich Ihnen alles Gute.
Kai Pinnow

P.S. Bitte bewerten Sie meine Antwort bewusst oder überlassen Sie es ihrem unbewussten Denken und wählen Sie intuitiv eine Bewertung ohne gleich nach einer Begründung zu forschen.
Bewertung durch den Fragensteller:
Ja, mein Unterbewusstsein und seine Folgen...und bewerten durch Intuition...puh, genau auch wieder auf den Punkt getroffen! Danke!





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