Null Motivation, Burn-Out, soll ich in eine Klinik gehen?
Hate (w, 18) aus Abc: Hallo liebes Psychologen-Team,
mein Leben ist ein Chaos und ich komme nicht damit zurecht. Heute habe ich mich nach ca. 3 Jahren das erste mal wieder geritzt. Ich bin verzweifelt. Ich bin froh darüber, wenn ich ein paar Tage wie ein 'normaler Mensch' bin und kein Gedanken-Karussell im Kopf habe. Oftmals schließe ich mich ein, schalte das Licht aus, ziehe mir meine Decke über den Kopf und halte mir zusätzlich noch die Augen zu und weine einfach. Nach ca. 15 Minuten beruhige ich mich meist wieder und tue dann bei anderen Leuten so als wäre nichts gewesen und alles sei in bester Ordnung. Mein Arzt hat mir eine Überweisung zur Psychotherapie mit Verdacht auf Burn-Out verschrieben, jedoch nehme ich an, dass ich unter Depressionen leide, zudem beträgt die Wartezeit beim Psychologen mindestens ein halbes Jahr. Mir macht kaum noch etwas Spaß, habe in den letzten 1 1/2 Jahren 20 Kilogramm zugenommen und lasse alles schleifen. Null Motivation. Habe versucht abzunehmen und es hat sage und schreibe ganze 2 Tage gedauert bis ich wieder gegessen habe wie vorher. Das sind lediglich die Hauptworte, die mir jetzt einfallen, um von meinem sogenannten Leben zu berichten. Ich weiß nicht ob eine Therapie in einer psychatrischen Klinik nicht noch angebrachter für mich wäre anstatt eine 'normale' Therapie beim Psychologen. Ich bitte um Ratschläge! Vielen, vielen Dank im Voraus!!!
mein Leben ist ein Chaos und ich komme nicht damit zurecht. Heute habe ich mich nach ca. 3 Jahren das erste mal wieder geritzt. Ich bin verzweifelt. Ich bin froh darüber, wenn ich ein paar Tage wie ein 'normaler Mensch' bin und kein Gedanken-Karussell im Kopf habe. Oftmals schließe ich mich ein, schalte das Licht aus, ziehe mir meine Decke über den Kopf und halte mir zusätzlich noch die Augen zu und weine einfach. Nach ca. 15 Minuten beruhige ich mich meist wieder und tue dann bei anderen Leuten so als wäre nichts gewesen und alles sei in bester Ordnung. Mein Arzt hat mir eine Überweisung zur Psychotherapie mit Verdacht auf Burn-Out verschrieben, jedoch nehme ich an, dass ich unter Depressionen leide, zudem beträgt die Wartezeit beim Psychologen mindestens ein halbes Jahr. Mir macht kaum noch etwas Spaß, habe in den letzten 1 1/2 Jahren 20 Kilogramm zugenommen und lasse alles schleifen. Null Motivation. Habe versucht abzunehmen und es hat sage und schreibe ganze 2 Tage gedauert bis ich wieder gegessen habe wie vorher. Das sind lediglich die Hauptworte, die mir jetzt einfallen, um von meinem sogenannten Leben zu berichten. Ich weiß nicht ob eine Therapie in einer psychatrischen Klinik nicht noch angebrachter für mich wäre anstatt eine 'normale' Therapie beim Psychologen. Ich bitte um Ratschläge! Vielen, vielen Dank im Voraus!!!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Hate,gut, dass Sie sich an uns gewendet haben. Sie scheinen mir wirklich sehr verzweifelt, auch Ihr Nick spricht eine eigene Sprache.
Diagnose Burn-Out, dieser schwer zu fassende Begriff klingt modern, dahinter steckt meist eine (Erschöpfungs)-Depression. Das, was Sie schreiben, deutet schon in die Richtung, die Selbstverletzung hat jedoch evtl. noch andere Gründe. Z.B. psychische und/oder physische Gewalt in Kindheit und Jugend, unsichere Beziehungserfahrungen, Brüche oder Verluste im Umgang mit nahe stehenden Menschen, z.B. Scheidung... Ich schicke Ihnen einen Link für mehr Information mit.
Dass Sie drei Jahre dem Ritzen widerstanden haben, spricht für eine gute Ressource. Irgendwie haben Sie es geschafft, diese Zeit hinter sich zu bringen. Es macht auf jeden Fall Sinn, erst einmal zum Facharzt für Psychiatrie zu gehen und dort eine genaue Diagnostik vornehmen zu lassen. Ihr Arzt hat Sie sicher körperlich und hormonell untersucht und solche Ursachen ausgeschlossen (Schilddrüse, Hormonstatus ua.). Ein Psychiater kann Ihnen auch vorübergehend medikamentöse Unterstützung geben (oftmals ist der Gehirnstoffwechsel durcheinander) und helfen, einen Therapieplatz zu finden. Auch die Krankenkasse ist hier Ansprechpartner. Leider weiß ich nicht, wo Sie wohnen, so dass Sie bitte selbst klären, ob es an Ihrem Ort oder in der Nähe eine psychosoziale Beratungsstelle gibt. Dort gibt es auch Hilfe und Beratung. Es käme noch eine psychiatrische Tagesklinik infrage, einen stationären Aufenthalt würde ich erst einmal etwas hinter schieben. Das ist immer noch machbar, wenn die ambulanten Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Vielleicht können Sie sich Privatstunden bei einem geeigneten Therapeuten leisten und so evtl. Wartezeiten überbrücken. Eine Anlaufstelle, anonym und rund um die Uhr ist auch die Telefonseelsorge unter den Nummern:
0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Wenn es Ihnen besser geht, können Sie Ihr Gewicht z.B. in Form einer Abnehmgruppe zusammen mit Gleichgesinnten anpacken.
Liebe Hate, ich wünsche Ihnen weiterhin Kraft und Mut und dass Sie bald Hilfe in Form einer geeigneten Therapie erhalten!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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