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Seit der Geburt unseres Kindes ist mein Mann so schmerzlich abweisend und lieblos geworden!

Lisa (w, 39) aus Weiden :

Hallo, liebe Psychologen!
Seitdem unsere Tochter da ist, kriselt es gewaltig in unserer Ehe. Wir sind knapp 16 Jahre verheiratet und haben viel getan, damit es endlich mit dem Nachwuchs klappen konnte.

Ich versuche immer wieder mit meinem Manne zu reden, aber er empfindet das immer so, als wenn er sich rechtfertigen müsse. Gemeinsame Unternehmungen als Familie gab es nur höchst selten in den letzten 14 Monaten, seit dem unser Kind auf der Welt ist.

Ansonsten hat er eigentlich immer etwas zu tun, ist auf Arbeit, oder schläft und Zärtlichkeiten, oder sexuelle Kontakt gibt es auch nicht mehr! Als ich ihn darauf ansprach, hat er mir nur an den Kopf geworfen, dass wir ab dem 5. Schwangerschaftsmonat auch nicht mehr miteinander geschlafen hätten hätten und jetzt müsse ich es halt schlucken, wenn er nicht wolle! Da er auf Fragen in dieser Richtung immer gleich so barsch reagiert, frag ich schon gar nichts mehr zu diesem Thema.

Heute habe ich ihn aber auch schon wieder im Schlafzimmer erwischt, wie er mit dem Handy in der einen Hand, sein bestes Stück mit der anderen Hand bearbeitete. Das tut schon arg weh, denn ich weiß das er es öfter so macht, aber für mich weder Zärtlichkeiten, noch sexuelles Interesse übrig hat!

Mich verletzt das umso mehr, als dass ich auch mit ihm nicht darüber reden kann. Über Trennung habe ich auch schon nachgedacht, aber ich bin mir noch unschlüssig, weil ich noch immer bei mir die Fehler suche. Was könnte ich nur tun, damit alles wieder gut wird? Herzlichen Dank für Ihr Hilfe! Lisa

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Lisa,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Sie haben damit einen ersten wichtigen Schritt getan haben, um aus Ihrer so bedrückenden Ehekrise herauszufinden. Gern will ich versuchen, Ihnen einige wichtige Hinweise zu deren lebenskluger Bewältigung zu geben.

Es ist völlig normal und überaus verständlich, daß Sie ab dem 5. Schwangerschaftsmonat keine großes Interesse am Beischlaf mit Ihrem Manne mehr hatten!

Aber leider ist offensichtlich genau ab diesem Punkte, etwas mächtig schief in Ihrer Liebesbeziehung gelaufen, so daß Ihr Mann sich bis heute verbittert von Ihrer Seele und Ihrem Körper zurück gezogen hat und sich anhand widerlicher Pornofilme lieber regelmäßig selbst befriedigt und Ihnen obendrein auch noch die ganze Schuld für sein ehewidriges Verhalten in dies Schuhe schiebt!

Zu einer liebe- und verantwortungs-vollen Ehegemeinschaft gehört nun mal ganz selbstverständlich, daß sich ein Partner – aus welchen Gründen auch immer - auch einmal für kürzere, oder auch längere Zeit des ehelichen Verkehrs entziehen darf. Doch sollte dies immer im Rahmen einer feinfühligen Absprache erfolgen, wobei unbedingt aber die normalen alltäglichen - für das überleben einer Liebe unbedingt notwendigen - achtsamen Zärtlichkeiten erst recht gepflegt und kultiviert werden sollten!

Ich meine damit die regelmäßigen Umarmungen, das zärtliche Händchenhalten bei Spaziergängen und dem gemeinsamen Medienkonsum, dem Schmuseplaudern und Kuscheln vor dem Einschlafen, wo man sich ganz offen und wahrhaftig über all das austauscht, was Herz und Geist bewegt und beschäftigt!

Wird dies vernachlässigt, so kann eine längere, z.B. durch eine Schwangerschaft bedingte Beischlafpause zu einer echten Belastung, oder gar Gefährdung der ehelichen Harmonie führen.

Anstatt sich mit ihnen gemeinsam auf das werdende Kind zu freuen und auch nach der Geburt seine Ehefrau und die Frucht der gemeinsamen Liebe mit besonderer Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit zu verwöhnen, hat Ihre Mann sich offensichtlich schmollend in sich selbst zurück gezogen und merkt offensichtlich gar nicht, daß er gerade dabei ist, mit seinem unreifen und traurigen Rückfall in pubertäre Verhaltensweisen - seine Ehe und Familie zu zerstören!

Dies ist umso trauriger und erschreckender, als daß er mit einer liebenden Frau und einem gesunden kleinem Familiennachwuchs gesegnet ist und darüber hinaus geborgen und abgesicherten in einem der reichsten, sozialsten und friedlichsten Ländern der Welt lebt und somit eigentlich allen Grund hätte zufrieden und glücklich zu sein, zumindest was die äußeren Bedingungen anbelangt!

Viele Menschen mühen sich oft jahrelang vergeblich darum, einen passenden Liebespartner zu finden und immer mehr Paare kämpfen mit allen medizinischen Mitteln lange vergeblich um eine gelingende Schwangerschaft, um endlich auch eine Familie begründen zu können, als die wichtigste Keimzelle unserer Gesellschaft und des persönlichen Glückes!

Da aber Ihr Mann offensichtlich aufgrund seiner kurzsichtigen Verbitterung den Überblick über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens verloren zu haben scheint, ist es jetzt an Ihnen, liebe Frau Lisa, daß Steuer Ihres Familienschiffes noch rechtzeitig herum zu reißen und Ihren Mann kräftig aufzurütteln!

Dies ginge wohl am besten, indem Sie ihn in einem ernsthaften Gespräch, das drohende Scheitern Ihrer Ehe und Familien deutlich vor Augen führten und – wenn ihm noch etwas an seiner Familien liegen sollte - ihn bäten, mit Ihnen zusammen zu einer der kostenlosen Eheberatungen zu gehen, oder wenn ihm das lieber wäre, allein so eine Beratung in Anspruch zu nehmen!

Machen Sie es ihm sowohl mündlich als am besten auch schriftlich ganz deutlich, daß Sie sich andernfalls von ihm trennen müßten, weil Sie sein liebloses Verhalten sonst auf die Dauer seelisch zugrunde richten würde! Falls er aber auch nach einer gewissen Bedenkzeit darauf nicht eingehen sollte, so wäre wohl zumindest eine - zumindest vorübergehende - räumlich Trennung das letzte Mittel, seinen guten Willen herauszufordern.

Liebe Frau Lisa ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten eine neue Richtung weisen konnte! Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht auf dem Wege zur inneren und äußeren Befreiung, damit Sie - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten – die Liebe in Ihrer Ehe wieder neu zum erblühen bringen können!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich gerne schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 direkt an mich wenden. Vergessen Sie aber bitte nicht, diese Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn zur Verbesserung meiner Arbeit wäre es für mich wichtig zu wissen, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte, oder nicht. Herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung:
Vielen Dank für deutliche Worte in einer Zeit wo selber das sinnvolle denken schwerfällt. Danke!

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