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Motivationsproblem: Ich spüre keine wirkliche Motivation etwas Großes zu erreichen

Maja (w, 28) aus Göttingen: Mein Problem ist ein Motivationsproblem. Ich spüre selten eine wirkliche Motivation aus mir selbst heraus, mir etwas zu schaffen/ etwas zu leisten/ zu beweisen bzw. wenn ich sie spüre -und die Dinge auch angehe- bleibt diese Motivation nicht lange. Schlimmstensfalls reagiere ich mit Angst. Druck kann ich schlecht handhaben.

Sobald es um das Thema Partnerschaft geht, kommt das eigentliche Dilemma hinzu: HIERIN sehe ich meine Grundmotivation... eine Partnerschaft leben! Von daher gehe ich wohl meist schon von Anfang an an eine sich anbahnende neue Beziehung/ Begegnung mit unbewusst hohen Erwartungen heran. Dies spürt mein Partner offensichtlich schnell.

Ich muss dann sowas ausstrahlen wie: Nur Du kannst mich glücklich machen! Nur mit Dir bin ich richtig motiviert, fröhlich usw.... Was ein Druck für ihn! Ich weiß das...

...dieses Grundmotiv scheint jedoch sehr tief zu sitzen und ich denke auch zu wissen, woher es kommt: aus einer sehr engen Vater-Tochter-Bindung über Jahre hinweg während Kindheit und Jugend. Mein Vater war quasi omnipräsent immer für mich da... oft meine gegenwärtige Bezugsperson, sogar vor Freunden und anderen... er hat mir auch oft alles abgenommen... weil er es nur gut meinte und gerne tat... (was mich nicht sehr schnell selbständig hat werden lassen)

Wäre es ratsam das Ganze mit professioneller psychologischer Hilfe aufzuschlüsseln bzw. aufzulösen?

Generell scheine ich damit relativ gut klar zu kommen momentan, aber sobald wieder mehr Stress dazu kommt, das 'sich beweisen müssen'... und dann vielleicht wieder eine Trennung wegen oben beschriebener Überfixierung möchte ich alles am liebsten hinschmeissen und für sinnlos erklären!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Maja,

so wie ich das sehe, haben Sie vor allem eine Motivation: Mit jemandem eine feste Beziehung eingehen und viellicht eine Familie aufbauen. Das ist ein schöne, gute und richtige Motivation - für die Sie sich nicht schämen sollten. Es ist auch eine typisch weibliche Motivation. Viele Frauen sind so 'gestrickt'. Und das aus gutem Grund! Sie ermöglichen damit ein harmonisches Zusammenleben in der Familie. Geben Ihren Kindern und Ihrem Mann damit Rückhalt.

Die Motivation, irgendwelche Ziele zu erreichen oder etwas Großes aufzubauen, ist hingegen eine typisch männliche Motivation. Gerne wird heute aber so getan, als ob alle irgendwelche großen Ziele haben müssten.

Wie gesagt, sie sollten Ihre weibliche Motivation nicht verstecken. Im Gegenteil, Sie sollten sie ganz offen kommunizieren: Sie suchen einen Mann, der eine feste Beziehung will. Sie werden ihm dafür helfen, seine Ziele durch weiblichen Rückhalt zu unterstützen. Ihre Ausstrahlung sollte nicht sein 'Nur Du kannst mich glücklich machen!' sondern eher 'Ich kann Dich selbstlos dabei unterstützen, Deine Ziele zu erreichen!'

Ich glaube auch nicht, dass die gute Beziehung zu Ihrem Vater von Nachteil ist. Im Gegenteil, ich denke, dadurch haben früh die typische weibliche Motivation ausgebildet. Lassen Sie sich daher nicht verunsichern. Nicht jeder muss und kann große Ziele verfolgen. Eine Beziehung/Familie als Motivation zu haben, ist eine tolle, gesunde Sache! Und ich bin mir sicher, dass das die meisten Männer auch so sehen.

Wenn Ihnen diese Überlegungen nicht helfen, können Sie es einmal mit einigen therapeutischen Sitzungen probieren. Oftmals reichen 1 bis 3 therapeutische Gespräche, um solche Konoten zu entwirren. Therapeuten finden Sie z.B. in unserem Netzwerk (Link siehe unten)

Viel Erfolg!
Bewertung durch den Fragensteller:
Eine völlig neue Sichtweise, vielen Dank!

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