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Ehemann rastet immer wieder aus

stern (w, 40) aus köln: Mein Mann kann sehr lieb sein. Leider wird er immer wieder aufbrausend und gewalttätig. Diese Ausraster kommen ohne Vorwarnung alle paar Monate. Auslöser waren z.B.:-dass ich im Restaurant nach seinem Zuckertütchen gefragt habe (er nimmt keinen Zucker), das ich ihn mehrmals gebeten habe nach dem schreienden Baby zu gucken (er ist erst nicht hingegangen, weil er wohl das Kind erziehen wollte). Vor 2 Tagen hat er mich aufs Bett geworfen, gewürgt, und dabei gebrüllt dass er mich umbringt und ich ein mieses Stück Scheiße bin etc. Er entschuldigt sich zwar immer, aber betont, dass ich der Auslöser bin, da ich mich falsch verhalten habe. Ich weiß, das seine Ex-Freundin ihren Sohn nicht zu ihm lässt, weil mein Mann ihm was tun könnte-seine Freunde und sogar seine Exfrau halten sie dafür für verrückt (sie kennen die Seite von ihm nicht). Ich habe ihn nun gebeten, eine Anti-Aggressionstherapie zu machen. Er möchte, dass wir eine Paartherapie machen, da ich seiner Meinung nach auch dringend in Therapie müsste weil ich u.a. nicht emotional bin, da ich nicht brülle. Auch nicht, wenn er mich anbrüllt - ich finde, dass ich mit jemanden der schreit nicht diskutieren kann und gehe lieber raus oder schweige, was ihn dann wiederrum rasend macht. Er hat seinen Sohn, den er mit in die Ehe gebracht hat wohl noch nie geschlagen; und trotz allem liebe ich den Mann noch immer. Meine Frage: Welche Möglichkeiten gibt es, und wie sehen Sie in diesem Zusammenhang eine Paartherapie?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Stern,

gut, dass Sie sich an uns gewendet haben. Das Verhalten Ihres Mannes deutet auf einen tiefliegenden Konflikt und ein geringes Selbstwertgefühl hin. Ich vermute, dass irgendetwas in seiner Kindheit oder Jugend war, was ihn immer wieder zu solchen Ausbrüchen hinreißt. Vielleicht gibt es eine Mutterproblematik, das weiß ich natürlich nicht. Fakt ist, dass nicht Sie schuld sind an seinem Verhalten, das hat er alleine selbst zu verantworten und mit Entschuldigungen ist es jetzt nicht mehr getan. Den letzten Vorfall können Sie so nicht hinnehmen und ich rate Ihnen, ihm unmissverständlich klar zu machen, dass er sich dringend in eine Therapie begibt. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für schlagende und aggressive Männer. Ihre Sicherheit und Unversehrtheit haben oberste Priorität und Ihrem Baby ist es auch nicht zuzumuten, in einem Klima von Angst und Gewalt aufzuwachsen. Wenn Ihr Mann nicht recht will, erwägen Sie eine vorübergehende räumliche Trennung oder machen Sie die Fortsetzung der Ehe von seiner Einsicht abhängig. Dass Sie ihn noch immer lieben, darf nicht dazu führen, dass Sie emotional zu Grunde gehen. Eine Paartherapie könnte anschließend stattfinden, wenn Sie beide sich darüber einig sind und es für notwendig halten. Momentan steht aber Ihr Mann mit einer Behandlung im Vordergrund. Weiter ist nicht zu brüllen kein Zeichen von Emotionslosigkeit, sondern dient dem Selbstschutz. Andrerseits ist ja ein Streit eine sehr intensive Art, in Kontakt zu treten und durch Ihr Schweigen und Ihre Abwendung zeigen Sie ihm, dass Sie so keinen Kontakt wollen und das macht ihn in seinem Zorn noch hilfloser. Aber es ist seine Pflicht, daran zu arbeiten. Ich schicke Ihnen einen Link für mehr Information zu und wünsche Ihnen wirklich viel Mut, Kraft und Duchhaltevermögen. Ihr Leben soll an Qualität wieder gewinnen und Sie und Ihr Kind sollen ohne Ängste leben können. Eventuell ist es auch für Sie sinnvoll, sich einige Stunden Unterstützung zu holen, um Kraft gewinnen zu können.

Herzliche Grüße und alles Gute für Sie!

Claudia Schmitt

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