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Was kann man tun, bei starkem Heimweh

Fam (w, 25) aus Baden: Hallo,
ich leide seit frühester Kindheit unter starkem Heimweh. Es äußert sich durch Appetitlosigkeit, Schüttelfrost, Erbrechen und Heulattacken. Meine Eltern haben durch Übernachtungen bei Verwandten versucht, mein Heimweh zu mindern, aber es war immer für alle Beteiligten eine Tortur. Nur bei meiner Oma konnte ich schlafen.
Meine Eltern sind mit uns früher jedes Jahr in Urlaub gefahren und ich hatte nie Heimweh.
Als Teenie konnte ich bei Freundinnen oder im Landschulheim problemlos schlafen, bei Verwandten nicht. In Deutschland kann ich problemlos Urlaub machen.
Mit meinem Mann war ich im ersten Urlaub in Italien und ich hatte kein Heimweh. Also sind wir im darauffolgenden Jahr nach Thailand geflogen. Schon am Flughafen vor Abflug bekam ich Heimweh und der ganze Urlaub war sehr anstrengend.
Unser Sohn kam zur Welt und wir entschlossen uns für einen Urlaub in Österreich. Ich bekam im Hotelzimmer Heimweh, aber habe es nach 2 Tagen geschafft, mein Heimweh komplett zu verdrängen und wir konnten den Urlaub genießen.
Mein Heimweh belastet mich sehr, weil ich gerne die Welt sehen möchte und mich nicht traue.
Mir hilft es mit meiner Mutter zu sprechen, wenn ich Heimweh habe, aber es wäre schön, wenn ich es selbst in den Griff kriegen könnte.
Was kann ich gegen mein ausgeprägtes Heimweh-Gefühl machen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Fam, erstmals vielen Dank für Ihr Vertrauen in das Psychomeda-Therapeuten-Team.

Sie schildern, dass Sie schon seit Ihrer frühestens Kindheit unter starkem Heimweh leiden und sich dies in Form von Appetitlosigkeit, Schüttelfrost, Erbrechen und Heulattacken geäußert hat. Sie schreiben Sie möchten etwas gegen Ihr ausgeprägtes Heimweh-Gefühl machen.

Ich kann sehr gut verstehen, dass es für Sie sehr störend und belastend ist, dieses starke Heimweh-Gefühl zu haben, besonders dann wenn man sich doch eigentlich wohlfühlt und den Urlaub genießen möchte. Selbst in Begleitung Ihres Mannes und auch Ihres Sohnes bekommen Sie trotzdem Heimweh. Dabei muss ich Ihnen ein großes Lob aussprechen, denn Sie versuchen es immer wieder und lassen sich nicht abbringen, immer wieder in den Urlaub zu fahren und es zu versuchen. Doch ich kann Sie beruhigen, denn das Gefühl von Heimweh ist etwas ganz normales. Jeder von uns hat bzw. hatte schon einmal Heimweh. Dies ist völlig unabhängig vom Alter und von der Person.

Zum Thema Heimweh möchte ich Ihnen eine kurze Geschichte von mir erzählen. Ich kannte früher das Gefühl von Heimweh überhaupt nicht auf meinen Reisen. Doch vor einiger Zeit kaufte ich mir ein Haus mit Garten, Seither kann ich nicht mehr in den Urlaub fahren geschweige denn fliegen, denn ich habe das Gefühl von Heimweh. Dieses Gefühl kannte ich bis dato nicht. Ich sehne mich nach meinem Haus und meinem Garten. Sie sehen also Heimweh kann man immer kriegen, vielleicht ist es auch eine Frage der Einstellung. Meine Einstellung hat sich gegenüber dem Reisen dahingehend geändert, dass ich gerne in meinem Garten sitze und die Ruhe genieße.

Versuchen Sie sich mit Ihrem Heimweh zu arrangieren und das Gefühl als solches anzunehmen und sich nicht dagegen wehren. Akzeptieren Sie es als Heimweh und versuchen Sie dieses Gefühl auf keinen Fall zu verdrängen oder zu unterdrücken.

Ein anderer Hinweis Ihres Heimweh-Gefühls könnte aber auch sein, dass Sie sich noch nicht richtig von Ihren Eltern gelöst haben, denn sie schreiben ja auch, wenn Sie mit Ihren Eltern im Urlaub waren, kam das Heimweh-Gefühl nicht.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig die Richtung zeigen, in der Sie weiter denken können. Bitte verzweifeln Sie aber nicht, denn Sie haben mit Ihrer Frage bereits eine Türe aufgestoßen, die eine Lösung für Ihr Problem aufzeigt, welches für alle Beteiligten zufrieden stellend sein könnte. Gerne biete ich Ihnen meine Hilfe an und stehe Ihnen schriftlich oder telefonisch gerne zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen Ihre Silvia Exner (Heilpraktikerin für Psychotherapie)

P.S.: Bitte vergessen Sie nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren – Vielen Dank!


Bewertung durch den Fragensteller:
Super, vielen Dank! Die Antwort hat mir Mut gemacht, das Gefühl als solches zu akzeptieren, auch wenn es dadurch nicht besser wird.





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