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Übertriebene Angst vor Einbrechern

Blume (w, 22) aus Düsseldorf: Als ich ca. 13 Jahre alt war, hatte ich panische Angst vor Einbrechern. Ich konnte nicht mehr zwischen 2-halb 5 schlafen, weil ich gedacht habe, da würden Einbrecher besonders oft einbrechen.

Ich habe mir Fluchtpläne überlegt, habe unter dem Bett geschlafen, Haarspray neben das Bett gelegt und musste häufig bei meinen Eltern schlafen. Außerdem musste mein Vater mit mir durchs Haus gehen, um zu kontrollieren, dass kein Einbrecher im Haus ist. Bin auch schon fast aus dem Fenster geklettert, weil ich auffällige Geräche gehöt habe.

Auch heute habe ich plötzlich nachts Anfälle, wo ich wieder diese Angst vor Einbrechern hab. Schließe dann meine Zimmertür ab und kann auch in dieser besagten Zeit nicht schlafen.

Ich kann eigentlich nachts nicht alleine zuhause beliben. Ich weiß nicht, woher diese Angst kommt. Bin sonst kein auffällig ängstlicher typ.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Blume,

solche irrationalen Ängst sind recht weit verbreitet. Fast jeder leidet im Laufe seines Lebens zumindest zeitwiese unter ihnen. Solche Ängst werfen zwei Fragen auf: Was steht hinter der Angst, was sind die Ursachen? Und wie gelingt es, die Angst zu bewältigen und zu verarbeiten?

Um die Ursachen der Angst zu ergründen, können Sie versuchen, sich selbst zu fragen, wovor genau Sie Angst haben. Was ist das Schreckliche an Einbrechern? Was bedrohen sie? Was können Sie Ihnen nehmen? Wichtig ist auch die Frage: Welche Funktion hat und hatte die Angst? War sie eine Möglichkeit, bei Ihrem Vater Schutz zu suchen? Gibt es Gefühle, die damit verbunden sind?

Um die Angst zu bewältigen, helfen vor allem Gedanken, die Sie der Angst entgegensetzen, wie z.B.
- 'Meine Angst vor Einbrechern ist doch nur der versteckte Wunsch, nach Schutz durch meinen Vater.'
- 'Das Risiko Opfer von Einbrechern zu werden, ist relativ gering. Ich sollte mich lieber um die Dinge kümmern, die ich selbst beeinflussen kann, wie z.B. gesund leben, Sport treiben, nicht rauchen. Dann wird mir nichts passieren.'
- 'Die Angst verschwindet von allein, wenn ich einfach ruhig liegen bleibe oder etwas lese.'

Sie sollten diese Abwehgedanken auswendig lernen und immer parat haben. Die Kunst ist, dass Sie für sich Abwehrgedanken finden, die funktionieren. Praktisch alle Menschen nutzen solche Abwehrgedanken, um ihre Ängst zu beherrschen.

Das nächste, was Sie versuchen sollten, ist Autogenes Training. Angst verstärkt sich oft, wenn sie körperlich empfunden wird. Mit Hilfe des Autogenen Trainings können Sie erlenen, Köprerempfindungen bewusst zu beeinflussen und so die Angst zu minimieren.

Wenn diese Tipps jedoch nicht helfen und wenn die Angst zunehmend Ihr Leben einschränkt, sollten Sie zur Bewältigung der Angst unbedingt therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Ängste lassen sich oft sehr gut und sehr schnell therapeutisch auflösen. Qualifizierte Therapeuten finden Sie z.B. in unserem Therapeutennetzwerk.

Viel Erfolg!
Bewertung durch den Fragensteller:





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