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Depression: Ursachen und Therapie

Depressionen können vielfältige Ursachen haben. Sie lassen sich grob in psychologische und nicht-psychologische Faktoren unterteilen.

Psychologische Ursachen

Zu den psychologischen Ursachen zählen:
  • Verlusterlebnisse und Schicksalsschläge: Nicht selten lösen Verlusterlebnisse (Tod von Angehörigen) und Schicksalsschläge (Krankheiten) eine depressive Symptomatik aus oder können diese verstärken. Unterstützung durch Angehörige und Freunde sowie eine schnelle therapeutische Intervention können bei der Bewältigung frühzeitig helfen.
  • Wiederholte Frustrationen (erlernte Hilflosigkeit): In zahlreichen Experimenten konnte gezeigt werden, dass wiederholte Frustrationen und der Verlust von Kontrolle (ich kann ja doch nichts ändern) zu depressiven Störungen führt. Dabei kommt es nicht so sehr auf die tatsächlichen Kontrollmöglichkeiten an, sondern darauf, wie diese wahrgenommen werden.
  • Erziehung: Kinder, von denen permanent erwartet wird, dass sie ihre Eltern glücklich machen und immer problemlos funktionieren, um die Familie nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, entwickeln später häufiger eine depressive Symptomatik. Das gleiche gilt für Kinder, die sich nicht akzeptiert fühlen oder denen schon früh das Gefühl genommen wird, Dinge selbst kontrollieren und eigene Entscheidungen treffen zu können.
  • Persönlichkeit: Neurotizismus ist eine der fünf anerkannten grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen (Big Five). Menschen mit hohen Neurotizismus werden neigen häufig auch zu depressiven Symptomen. Auf Psychomeda können Sie den Big Five Persönlichkeitstest online durchführen...
  • Denkmuster: Gesunde Menschen unterschätzen das eigene Gefährdungsrisiko, schieben Fehler eher auf andere oder auf unglückliche Umstände und glauben an den eigenen Erfolg - auch wenn der sich nicht sofort einstellt. Depressiven Menschen sind diese Abwehrmechanismen verlorengegangen. Sie schätzen Gefahren oft zu realistisch ein und sehen die Ursachen für Misserfolg zu oft in der eigenen Person begründet.
  • Traumatisierung: Ein Trauma kann nicht nur eine akute Belastungsreaktion hervorrufen, sondern zu einer lang anhaltenden depressiven Symptomatik führen und z.B. die gesunden Denkmuster, die normalerweise vor Depressionen schützen, nachhaltig negativ verändern.
  • Stress: Langanhaltender Stress führt häufig zu Erschöpfungszuständen mit depressiver Symptomatik.

Nicht-psychologische Ursachen

Zu den nicht-psychologischen Ursachen zählen:
  • Neurologische Ursachen: Bei jeder Form der Depression lassen sich Störungen im System der Botenstoffe des Gehirns belegen (veränderter Serotoninspiegel). Im Urin finden sich häufig höhere Werte des Stresshormons Cortisol.
  • Schilddrüse: Eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine depressive Symptomatik verursachen und sollte daher ausgeschlossen werden.
  • Medikamente: Eine Vielzahl von Medikamenten und Drogen können zu einer depressiven Störung führen, darunter u. a. Herzmedikamente, Schmerzmittel und Antibiotika.
  • Hormonelle Schwankungen: Insbesondere während und nach einer Schwangerschaft und während der Wechseljahre.
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Behandlung und Therapie von Depressionen

Art und Dauer der Behandlung richten sich nach der depressiven Symptomatik und den möglichen Ursachen. Spätestens, wenn Selbstmordgedanken im Spiel sind und die depressive Stimmung länger anhält, sollte ein Arzt (zunächst der Hausarzt, er wird ggf. an einen Psychiater oder Psychotherapeuten überweisen) aufgesucht werden. Wichtig bei der Diagnose ist, dass z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion ausgeschlossen wird.
Bei einer schweren depressiven Episode (Major Depression) wird der Arzt Antidepressiva verschreiben um überhaupt eine Therapierbarkeit zu gewährleisten (siehe auch Artikel zu Psychopharmaka).
Bei leichten depressiven Episoden und bei neurotischen, exogenen Depressionen (Belastungsreaktionen) sowie bei Dysthymia können mit einer psychotherapeutischen Behandlung gute Erfolge erzielt werden, z.B. durch das Erlernen gesünderer Denkmuster oder durch die Stärkung der Wahrnehmung von Kontrollmöglichkeiten. Bei einer Major Depression wird die medikamentöse Behandlung durch eine Psychotherapie unterstützt.

Weiterführende Quellen und Links

Empfohlen von Stuftung Warentest: Günter Niklewski: Depressionen überwinden - Niemals aufgeben!




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